Vulkanfiber - ein alter Verbundstoff mit Zukunft
Knapp 30 Jahre nachdem die Vulkanfiberfabrik in Werder (Havel) geschlossen wurde, befassen sich Künstler:innen erneut mit dem Verbundstoff. Am 21. August öffnet die »Mikrofaktur Vulkanfiberfabrik« ihre Tore für Besucher:innen.
Vor über 100 Jahren entstand in Werder (Havel), ganz in der Nähe des Bahnhofs, die Vulkanfiberfabrik. Der Bioverbundstoff »Vulkanfiber«, der aus Zellstoff hergestellt wird, diente als Grundlage für Reisekoffer, Papiereimer und Mützenschirme, selbst Zahnräder und Bremsbeläge. Bis 1994 wurde in Werder (Havel) produziert, danach war der Betrieb nicht mehr zu halten.
2021 holt nun eine Gruppe von Künstler:innen um den Designer Sebastian Voigt den Verbundstoff zurück nach Werder (Havel). In drei verschiedenen Veranstaltungsformaten, die sich der Vergangenheit, der Gegenwart bis hin zu einer Zukunftsvision widmen, können Besucher:innen Teil der Nutzung dieses geschichtsträchtigen Standortes werden.
Vergangenheit
In einer Ausstellung wird die Geschichte des Standortes beleuchtet und der Öffentlichkeit Einblicke in das entstehende Archiv aus Produkten und Produktionsmaschinen der ehemaligen Vulkanfiberfabrik gegeben. Exemplarisch werden dabei die historischen Industrieerzeugnisse in Szene gesetzt.
Gegenwart
In Zusammenarbeit mit Studierenden des Fachbereichs Design der Fachhochschule Potsdam und der Vulkanfiber-Fabrik Ernst Krüger aus Geldern sollen neue Produkte entwickelt werden, um den vernachlässigten Werkstoff »Vulkanfiber« wiederzubeleben, denn noch heute bietet er entscheidende klimatische Vorteile in der Herstellung, Lebensdauer und Entsorgung gegenüber vergleichbaren erdölbasierten Kunststoffen.
Zukunft
Abschließend wird das Pionierprojekt Mikrofaktur am Standort der Vulkanfiberfabrik in Werder (Havel) initiiert. Kunst- und Kulturschaffenden wird die Möglichkeit gegeben, eigene Projektideen im engen Austausch mit Expert:innen für digitale Fertigung zu entwickeln. Dazu stehen ein Industrieroboter, CNC-Technik und 3D-Drucker zur Verfügung.
Pionierprojekt Mikrofaktur Vulkanfiberfabrik Werder
Eröffnung 21. August 2021, 15 Uhr
Laufzeit 22. August – 18. Dezember 2021
Ort ehemalige Vulkanfiberfabrik Werder (Havel)
Adolf-Damaschke-Straße 56-58, 14542 Werder (Havel)
Kontakt
Sebastian Voigt
Telefon 0179 417 92 56
Mail mail@sebastian-voigt.com
Web https://mikrofaktur-vulkanfiberfabrik.de/
Hinweis für Besucher:innen
Aufgrund der jeweils aktuell geltenden Gesetzeslage kann es zu besonderen Anforderungen oder auch Einschränkungen für Besucher:innen kommen. Bitte denken Sie daran, beim Besuch eine medizinische oder eine FFP2-Maske zu tragen und die Abstandsregeln einzuhalten. Es wird empfohlen, sich vor dem Besuch auf der Internetseite des Veranstalters über eventuelle Zutrittsbegrenzungen, den Nachweis eines negativen Corona-Tests oder andere Besonderheiten zu informieren.
Pressebilder zum Download finden Sie auf unserer Website.
Kulturland Brandenburg 2021 »Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung«
Der Begriff Industriekultur stand bisher hauptsächlich für die Auseinandersetzung mit der Kulturgeschichte und der Kulturlandschaft des Industriezeitalters. Kulturland Brandenburg wagt 2021 den Versuch eines Updates, bei dem es um eine industrielle Zukunftsperspektive gehen soll. Während die Industrie im traditionellen Gewand im Alltag der Menschen kaum mehr eine Rolle spielt, setzt sich die Industrialisierung mit beschleunigtem Tempo fort. Brandenburg ist schon längst zu einem Industrieland 4.0 geworden.
Mit dem Themenjahr 2021 setzt Kulturland Brandenburg kulturelle Impulse, denn nicht nur die Industrie steht für clevere Ideen und nachhaltige Konzepte. Die künstlerischen und kulturellen Projekte, die im gesamten Land umgesetzt werden, zeigen, wie kreativ, anpassungsfähig, interdisziplinär, stilbildend und identitätsstiftend die Kulturakteure und Kunstschaffenden in Brandenburg wirken können.
Kulturland Brandenburg 2021 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie durch das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg.
Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen und der Investitionsbank des Landes Brandenburg.
Kulturland Brandenburg ist eine Marke der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH.
Ausführliche Informationen zum Programm finden Sie unter
kulturland-brandenburg.de
Kulturland Brandenburg auf Facebook
Kulturland Brandenburg auf Instagram
Kulturland Brandenburg auf YouTube
Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH | Kulturland Brandenburg
Paulina Wielinski | T 49 (0)331 620 85 84 | M 49 (0)152 389 368 32
p.wielinski@gesellschaft-kultur-geschichte.de
www.gesellschaft-kultur-geschichte.de | www.kulturland-brandenburg.de
Die Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam.