EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser, derzeit arbeitet die Bundesregierung mit Hochdruck an Maßnahmen für eine Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien und es steht die größte energiepolitische Novelle seit Jahrzehnten an. Für die Windenergie an Land soll es zukünftig u. a. im Bereich Natur- und Artenschutz Standardisierungen geben und ein kürzlich veröffentlichtes Eckpunktepapier steckt die Rahmenbedingungen ab. Auch im Umfeld von Wetterradaren und Drehfunkfeuern sind Neuerungen zu erwarten. Lesen Sie in dieser Ausgabe die weiteren Themen:
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Genehmigungen im Umfeld von Wetterradaren und Drehfunkfeuern erleichtert |
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Kaum Überzeichnung in der Februar-Ausschreibung |
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Workshop-Reihe zu ProBat Inspector |
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Schallemissionen durch Windenergieanlagen |
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Genehmigung |
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Windenergiespezifische Flächenziele der Bundesländer |
Policy Paper skizziert Handlungsbedarfe |
Eine neue Übersicht zeigt, welche Ziele die Bundesländer gegenwärtig bei der Flächenausweisung verfolgen. Demnach benennen bisher sechs Länder konkrete Flächenziele für die Windenergie. Diese liegen zwischen 1 und 2,1 Prozent der jeweiligen Landesfläche. In einem Bundesland wurde ein gemeinsames Flächenziel von 2 Prozent für die Nutzung von Windenergie und Photovoltaik auf Freiflächen aufgestellt. |
Die BMBF-geförderte Nachwuchsforschungsgruppe MultiplEE hat Politikempfehlungen zur ausreichenden Flächenbereitstellung und der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für die Windenergie an Land veröffentlicht. Sie äußert sich u. a. zur Ausgestaltung des 2-Prozent-Flächenziels der Bunderegierung. Demnach könnte der genaue Flächenanteil je Bundesland differenziert festgelegt werden, etwa in Abhängigkeit vom Flächenpotenzial. |
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Windenergie im Wald
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7. Analyse zu Wind im Wald |
Neues Kompaktwissen online |
Welche rechtlichen und landesplanerischen Aspekte bei der Standortsuche im Wald und der Genehmigung von Windenergieanlagen zu berücksichtigen sind, ist Gegenstand der siebten Ausgabe des FA Wind-Hintergrundpapiers. Aufgezeigt wird zudem die bisherige Entwicklung und der Ausbaustand der Windenergienutzung auf Waldflächen in den Bundesländern bis Ende 2021.
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Die vierte Ausgabe des FA Wind- Kompaktwissens setzt sich mit Flächenbedarfen für Waldvorhaben auseinander und stellt dar, wie der ökologische Waldumbau durch den Ausgleich der Eingriffe in die Waldfläche und den Naturhaushalt vorangetrieben werden kann. Zudem werden Fragen der Flächeneignung adressiert und Handlungsfelder für Politik und Verwaltung identifiziert. |
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Ausschreibungen |
Zubau |
Kaum Überzeichnung in der Februar-Ausschreibung |
Ausbau und Genehmigungen stocken |
Das Auktionsvolumen des ersten Gebotstermins 2022 wurde nur geringfügig überzeichnet. 277 Anlagen (1.322 MW) in 13 Bundesländern erhielten Zuschläge. Acht der 141 erfolgreichen Gebote stammen von Bürgerenergiegesellschaften. Die größten Zuschlagsmengen gingen nach Niedersachsen (326 MW), NRW (275 MW) und Schleswig-Holstein (259 MW). In der Südregion waren lediglich 17 Anlagen mit zusammen 66 MW Leistung am 1. Februar erfolgreich. |
Bis Ende März gingen 99 Windturbinen mit 407 MW ans Netz – fast ein Viertel weniger als im Frühjahr 2021. Besorgniserregend ist die Entwicklung in der Südregion. Dort wurden nur sechs Neuanlagen installiert. Auch die Genehmigungslage blieb unter dem Niveau des letztjährigen 1. Quartals, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt. Gestiegen ist dagegen die mittlere Generatorleistung der genehmigten Anlagen. Sie erreichte 5,1 MW pro WEA. |
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Radar
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Befeuerung
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Maßnahmen zur Beschleunigung von Genehmigungen |
Weniger Blinken am Nachthimmel |
Das Bundeswirtschaftsministerium hat gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium ein Maßnahmenpaket vorgelegt, nach dem die Schutzbereiche um Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR) auf sechs bis sieben Kilometer verkleinert werden sollen. Außerdem ist eine Anpassung der Prüfung von Windenergievorhaben im Schutzbereich um Wetterradare geplant. |
Die FA Wind hat aufgrund der hohen Dynamik bei der Umsetzung der bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung (BNK) Teile ihrer Umfrage aus August 2021 wiederholt und den Umsetzungsstand zum Stichtag 31. Januar 2022 erneut abgefragt. Demnach ist die Umsetzung der Technik stark vorangeschritten. Inzwischen ist bei 36 Prozent der mit BNK auszustattenden Windenergieanlagen die Umrüstung bereits erfolgt bzw. steht kurz bevor. |
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Artenschutz |
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8. Runder Tisch Artenschutz und Vermeidungsmaßnahmen |
Workshop-Reihe zum Tool ProBat Inspector |
Themen des Arbeitskreistreffens im Dezember 2021 waren die Raumnutzung von Blässgänsen bei schrittweiser Inbetriebnahme von Windenergieanlagen in einer Rhein-Schleife in Nordrhein-Westfalen sowie ein dreijähriges Monitoring der Nachtschwalbe auf einer CEF-Maßnahmenfläche in Brandenburg. Die Teilnehmenden tauschten sich zudem zum Raumnutzungsverhalten von Rotmilanen in Baden-Württemberg und zur Umsiedlung eines Wanderfalkenbrutplatzes in Brandenburg aus. |
ProBat Inspector ist eine webbasierte Software, die die Genehmigungsüberwachung von Abschaltzeiten zum Schutz von Fledermäusen an Windenergieanlagen erleichtert. In Kooperation mit der Naturstiftung David und der OekoFor GbR hat die FA Wind eine dreiteilige Workshop-Reihe für Mitarbeitende von Naturschutzbehörden veranstaltet. Ziel war es, die Grundlagen der Software zu vermitteln und die praktische Anwendung zu üben. |
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Artenschutz |
Akzeptanz |
Flugverhalten von Vögeln |
Schallemissionen durch Windenergieanlagen |
Ein internationales Forschungsteam hat in einer Studie GPS-Ortungsdaten von 1.454 Vögeln aus 27 Arten zusammengeführt, die wichtige Erkenntnisse zu Flughöhen von Groß- und Greifvögeln liefern. Auf dieser Datengrundlage wurde ermittelt, wo die Vögel am häufigsten in für sie gefährlicher Höhe fliegen. Eine weitere Studie untersuchte GPS-Daten von 126 Schwarzmilanen beim Anflug auf Windenergieanlagen, die Aufschluss über das Ausweichverhalten der Greifvogelart geben. |
Im Rahmen des Forschungsvorhabens TremAc wurde das Zusammenwirken akustischer und seismischer Schwingungen von Windenergieanlagen und deren mögliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit erforscht mit dem Ergebnis, dass kein plausibler Zusammenhang besteht. Im Nachgang zur Studie fassten Mitglieder des Forschungsteams die zentralen Ergebnisse in einer Broschüre zusammen und glichen diese mit dem aktuellen Forschungsstand ab. |
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Pflicht zur Beteiligung |
Praxistests laufen |
Der erste Senat des Bundesverfassungsgerichts hat beschlossen, dass das 2016 in Mecklenburg-Vorpommern erlassene Beteiligungsgesetz (BüGembeteilG) grundsätzlich mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Unverhältnismäßig sei einzig die mit erheblichen Aufwendungen verbundene Pflicht zur Information der standortnahen Gemeinden über das Vorhaben, der unverzüglich nach Erhalt der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung nachzukommen ist. |
Im Forschungsvorhaben ar4wind wird derzeit in Sachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen eine neuartige Visualisierungs-App im Feld erkundet. Die Ergebnisse aus der ersten Projektphase sind nun online verfügbar. Eine zweite Testphase läuft ab Frühjahr 2023. Bei Interesse an einer Mitwirkung im Projekt melden Sie sich bitte bei Bettina Bönisch (T +49 30 64 494 60-64, boenisch@fa-wind.de). |
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Ausgabe Mai 2022
Bildquellen (von links oben nach rechts unten) Nicole Klesy / pixabay.com, Oliver Mohr / pixelio.de, Katerina Kondratova / shutterstock.com, Succo / pixabay.com, Nikin / pixabay.com, Dirkshof / BWE, Klaus Stricker / pixelio.de, Heinrich Linse / pixelio.de, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Anser_albifrons_sponsa_Colusa_NWR.jpg, E. Kopp / pixelio.de, krzysztof / pixabay.com, Gerd Altmann / pixabay.com, Kalahari / pixabay.com, FA Wind
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Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an die Redaktion unter post[at]fa-wind.de.
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Impressum
Fachagentur zur Förderung eines natur- und umweltverträglichen Ausbaus der
Windenergie an Land e.V.
Fanny-Zobel-Straße 11, 12435 Berlin
T +49 30 64 494 60-60
post[at]fa-wind.de
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Rechtsform
Die Fachagentur zur Förderung eines natur- und umweltverträglichen
Ausbaus der Windenergie an Land e. V. ist ein gemeinnütziger Verein. Er
ist eingetragen beim Amtsgericht Charlottenburg, VR 32573 B.
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