Liebe Interessierte, Mitträger und Freund*innen,
die Nachrichten, die uns dieser Tage aus Pakistan erreichen, sind kaum vorstellbar: Bereits jetzt sind mehr als tausend Menschen durch die heftigen Überschwemmungen gestorben, mehr als eine Million Häuser wurden zerstört, mehr als 30 Millionen Menschen sind betroffen.
Gleichzeitig gehört Pakistan zu den am höchsten verschuldeten Staaten weltweit. Ein Schuldenmoratorium, also die Aussetzung des Schuldendienstes, würde jetzt ganz konkrete Hilfe leisten. So würde dringend benötigtes Geld für die humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau im Land bleiben und nicht ins Ausland abfließen.
Wie das konkret aussehen könnte, welche Veranstaltungen zum Thema faire Entschuldung in nächster Zeit anstehen und welche Post ihr demnächst in euren Briefkästen finden werdet – all das erfahrt ihr in diesem Newsletter!
Mit solidarischen Grüßen
Euer Team von erlassjahr.de
|
Die internationale Welt der Schulden |
Überschwemmungen in Pakistan: Schuldenerleichterungen könnten helfen |
Pakistan gehört nicht nur zu den am stärksten vom Klimawandel bedrohten Ländern der Welt, sondern auch zu den am höchsten verschuldeten. Das Land steht mit knapp 120 Milliarden US-Dollar im Ausland in der Kreide.
Mit einem Doppelschritt aus Schuldenmoratorium und Umschuldung könnte die internationale Gemeinschaft helfen, die unmittelbare Not im Land zu lindern. Dies könnte gleichzeitig auch ein Schritt sein hin zu einem faireren Umgang mit Staaten im Globalen Süden, die ganz besonders durch die Klimakatastrophe getroffen werden.
Lest mehr dazu im Newsbeitrag auf unserer Website. Und haltet auch die Augen in den Sozialen Medien offen: Am 09.09. wird es weltweit Solidaritätsaktionen der internationalen Entschuldungsbewegung geben.
Zum Newsbeitrag Zum Länderprofil Pakistan
|
Sri Lanka: Privatbank-Klage könnte humanitäre Krise verschärfen |
Ende August beschäftigte sich ein New Yorker Gericht mit der Schuldenkrise in Sri Lanka. Der Grund: Die Hamilton Privatbank hatte gegen die Zahlungseinstellung des Landes geklagt.
In einer Pressemitteilung und einem Blogbeitrag unserer Kollegin Kristina Rehbein haben wir das Thema aufgegriffen und aufgeschlüsselt, welche Folgen es für ein Land haben kann, wenn Klagen wie diese Erfolg haben – und wie sich auch die Bundesregierung in solchen Fällen für Länder in Krisensituationen einsetzen kann.
Übrigens: Den 07.09. hat die internationale Entschuldungsbewegung zum Tag der Solidarität mit Sri Lanka ausgerufen. Auch hier wird es Aktionen in den Sozialen Medien geben.
Zur Pressemitteilung Zum Blogbeitrag
Zum Länderprofil Sri Lanka mit Newsticker
|
Ukraine: Aktuelle Entwicklungen der Verschuldungssituation |
Bereits im letzten Newsletter berichteten wir über das Schuldenmoratorium für die Ukraine. Im August wurde nun bestätigt: Auch die Privatgläubiger werden sich daran beteiligen!
Welche weiteren Schritte nun wichtig wären, das haben wir für euch in einem Artikel im neuen Entschuldungskurier diskutiert (s.u.).
Im Länderprofil auf unserer Website haben wir außerdem einen Newsticker eingerichtet, mit dem ihr euch auf dem Laufenden halten könnt.
Zum Entschuldungskurier Zum Länderprofil Ukraine mit Newsticker
|
Common Framework – und wie weiter? |
Bereits im November 2020 verabschiedeten die G20-Staaten unter dem Eindruck der Corona-Krise das Umschuldungsrahmenwerk "Common Framework". Doch echte Ergebnisse, sprich: spürbare Schuldenerleichterungen, hat es bislang nicht zu Tage gebracht.
Währenddessen spitzt sich die globale Schuldenkrise weiter zu: Sri Lanka musste im April seine Zahlungen einstellen, hat aber aufgrund seines Einkommensstatus keinen Zugang zu Umschuldungen im Rahmen des Common Framework. Andere Länder – etwa Ghana, Pakistan oder Laos – stehen kurz vor dem Zahlungsausfall, hätten sogar theoretisch Zugang zu Umschuldungsverhandlungen im Rahmen des Common Framework, lehnen diese bislang jedoch aus unterschiedlichen Gründen ab. Ob sich dies dadurch ändert, dass es nun offenbar Einigungen des Gläubigerkommittees im Fall Sambias gegeben hat, wird sich zeigen.
Wie das Common Framework aus unserer Sicht verbessert werden kann, erfahrt ihr in unserem Positionspapier. Aktuelle Neuigkeiten zu den oben genannten und weiteren Länderfällen findet ihr im Newsticker "In aller Kürze" rechts oben auf unserer Website.
Zum Positionspapier Zur Website mit Newsticker
|
Kleine Inselstaaten: Im Auge des (Schulden-) Hurrikans |
Anfang August trafen sich rund 100 Vertreter*innen der Allianz der kleinen Inselstaaten (AOSIS) auf der Karibikinsel Antigua. Thema war die Entwicklung gemeinsamer Strategien für die Mitgliedsstaaten, die gleichzeitig von der dreifachen globalen Krise aus Klimawandel, Covid-Folgen und Preissteigerungen durch den Krieg in der Ukraine betroffen sind.
Jürgen Kaiser war für erlassjahr.de mit einem Beitrag zur sich verschärfenden Schuldenkrise vieler Länder dabei. In einem Blogbeitrag hat er seine Beobachtungen aufgeschrieben.
Zum Blogbeitrag
|
Vor 40 Jahren: Beginn der Schuldenkrise der 80er/90er Jahre
|
Vor 40 Jahren, im August 1982, begann mit der Zahlungseinstellung Mexikos gegenüber seinen ausländischen Gläubigern die große Schuldenkrise der 1980er/1990er Jahre.
In einem Blogbeitrag nimmt euch unser Kollege Jürgen Kaiser mit auf eine kurze Zeitreise und fasst zusammen, was wir heute noch aus der Krise von damals lernen können.
Zum Blogbeitrag
|
09.09., online: Diskussion „Global aktiv für Menschenrechte und Klimaschutz“
|
Menschenrechte kann ein Staat nur dann garantieren, wenn er genügend Geld zur Verfügung hat, um z. B. Schulen, Krankenhäuser oder die Bewältigung des Klimawandels zu finanzieren. Viele Staaten sind jedoch so hoch verschuldet, dass ihnen ausreichende Mittel hierfür fehlen.
Wie lässt sich das Problem lösen? Welche Fortschritte und Hindernisse gibt es aktuell auf dem Weg zu fairen und nachhaltigen Maßnahmen gegen Schuldenkrisen im Globalen Süden? Was können zivilgesellschaftliche Netzwerke im Dialog mit der internationalen Politik bewirken?
Zur Einstimmung auf die Faire Woche 2022 diskutiert der Kirchliche Entwicklungsdienst in Niedersachsen diese Fragen mit unserer Kollegin Kristina Rehbein. Eine Teilnahme ist online möglich.
Programm und Anmeldung
|
17.09., Magdeburg/online: Fachgespräch „Kredite für den Krieg?“
|
Was hat Staatsverschuldung mit Krieg und Frieden zu tun? Welche Auswirkungen hat eine kritische Verschuldung auf friedens- und sicherheitspolitische Prozesse in einem Land – und umgekehrt? Und wo und wie können Friedensbewegung und Entschuldungsbewegung wieder mehr an einem Strang ziehen?
Zu diesem Thema organisiert der Bund für Soziale Verteidigung sein jährliches Fachgespräch. Unsere Kolleg*innen Jürgen Kaiser und Elise Kopper sind als Referent*innen eingeladen. Eine Teilnahme ist sowohl vor Ort in Magdeburg als auch online möglich.
Programm und Anmeldung
|
14.-15.10., Göttingen: Jahrestagung 2022 |
Ihr wolltet schon immer mal wissen, was es mit den „Privatgläubigern“ auf sich hat? Das „Downgrade Narrativ“ ist euch noch ein Rätsel? Oder ihr wollt einfach mal herausfinden, wer alles hinter erlassjahr.de steckt?
Dann meldet euch an und kommt am 14. und 15. Oktober zu unserer Jahrestagung nach Göttingen! Teilt die Einladung auch gerne in euren Netzwerken – es sind noch Plätze frei. Neben dem Schwerpunktthema "Privatgläubiger" gibt es ein Update zur internationalen Schuldenkrise und verschiedene Workshops. Im Anschluss könnt ihr, wenn ihr möchtet, an der ersten Sitzung des neu gewählten Bündnisrats teilnehmen.
Wir freuen uns auf euch!
Programm und Anmeldung
|
Faire Entschuldung im Globalen Lernen: Workshop am 29.09. in Stuttgart
|
Was muss geschehen, damit Staaten im Globalen Süden einen Weg aus der Schuldenfalle finden? Welche Rolle spielt der Globale Norden dabei? Wie geht es den Menschen in den betroffenen Ländern? Und wie thematisieren wir all das im Globalen Lernen?
Mit unseren Bildungsmaterialien bringen wir das abstrakte Thema Staatsverschuldung in die Lebenswelt junger Menschen im Globalen Norden. In einem Halbtagesworkshop in Kooperation mit der Ev. Akademie Bad Boll stellen wir die Materialien vor.
Zielgruppe sind Multiplikator*innen, Lehrkräfte, Menschen aus dem Bereich Globales Lernen und alle Interessierten. Wann: Donnerstag, 29.09., 14:30-18:00 Uhr Wo: Welthaus Stuttgart
Wir laden herzlich ein zum Mitspielen, Ausprobieren und Diskutieren!
Programm und Anmeldung
|
Bald in euren Briefkästen: der Entschuldungskurier 2022
|
Mit dem jährlichen Entschuldungskurier informieren wir über aktuelle Entwicklungen in der nationalen und internationalen Welt der Verschuldung, berichten über die Aktivitäten des Bündnisses und laden zu eigenem Engagement ein.
Mitträgerorganisationen und Unterstützer*innen erhalten den Entschuldungskurier im Laufe der kommenden Woche per Post.
Wenn auch ihr den Entschuldungskurier regelmäßig erhalten wollt, schickt uns einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Abo Entschuldungskurier“ an buero@erlassjahr.de – oder werdet direkt mit eurer Organisation Mitträger oder als Einzelperson Unterstützer*in!
Zum Entschuldungskurier im Shop
|
Wir freuen uns: Martin bleibt Teil unseres Teams
|
In Hamburg sagt man nicht immer Tschüss: Unser Praktikant Martin Mohn bleibt uns auch nach Ende seines Praktikums erhalten! Aus dem hohen Norden wird er uns auch in den kommenden Monaten vor allem bei fachlichen Recherchen unterstützen.
Lieber Martin, wir danken dir noch mal ganz herzlich für dein großes Engagement im Praktikum und freuen uns sehr, dass du auch weiterhin ein Teil unseres Teams bleibst ☺!
Foto: Martin im Einsatz bei der G7-Demo im Juni 2022 in München
Das Team unserer Geschäftsstelle
|
|
Entschuldungskurier 2022
Mit folgenden Themen:
G7-Kampagne: Schuldenberg begräbt Entwicklungsziele | Klima, Krieg und Pandemie: Was wird aus der Schuldenkrise? | Staateninsolvenzverfahren im Koalitionsvertrag | Auswirkungen des Krieges auf die Verschuldung der Ukraine | Neue Poster-Ausstellung | und vielem mehr
Erhältlich als kostenloser Download oder als gedrucktes Exemplar per Post.
Zum Shop
|
|