Deutliche Aufwärtstrends beim Windenergieausbau 2023

26.02.2024

Bundesweit 7,5 GW Windenergieleistung neu genehmigt. Zubau steigt um fast 50 Prozent.

Das Jahr 2023 war geprägt von spürbaren Aufwärtstrends, sowohl was die neu erteilten Genehmigungen als auch die Inbetriebnahmen von Windenergieanlagen anbelangt. Ebenfalls deutlich zugelegt haben der Repowering-Anteil am Bruttozubau sowie die Zahl der stillgelegten Altanlagen.

Mit 7.500 Megawatt (MW) neu genehmigter Windenergieleistung erreichte der im vergangenen Jahr der Leistungsumfang einen Spitzenwert, der nur 2016 übertroffen wurde. Jede vierte Anlage wurde in Nordrhein-Westfalen genehmigt, womit das Land mit deutlichem Vorsprung das Länderranking anführt. In der Südregion stiegen die Genehmigungszahlen um gut 40 Prozent gegenüber 2022, womit die dortige Entwicklung deutlich hinter dem Bundestrend (+77 %) zurückblieb.

Die mittlere Generatorleistung der neu zugelassenen Windturbinen kletterte auf 5,4 MW. Aber auch die Dauer von Genehmigungsverfahren stieg im Jahr 2023 weiter an – auf durchschnittlich 26 Monate (2022: Ø 24 Monate, 2021: Ø 22 Monate). In Summe waren im Februar 2024 fast 2.700 Anlagen mit 13,7 Gigawatt Leistung in Deutschland genehmigt, aber noch nicht realisiert.

Die Inbetriebnahmen steigerten sich - mit 747 Neuanlagen bzw. 3.572 MW - um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den Bundesländervergleich führt beim 2023er Zubau mit großem Abstand Schleswig-Holstein an: Dort ging jede dritte Neuanlage in Betrieb - in absoluten Zahlen: 250 Windturbinen mit 1.216 MW Leistung. An zweiter Stelle folgt mit 131 Neuanlagen (638 MW) Niedersachsen; auf Platz drei rangiert Nordrhein-Westfalen mit 114 Inbetriebnahmen bzw. 527 MW Bruttozubau. In der Südregion legte die Zahl der Neuanlagen zwar überdurchschnittlich zu (+62 %), kam aber dennoch nicht über einen Anteil von sechs Prozent am Gesamtzubau hinaus.

Im Rahmen eines Repowerings gingen im letzten Jahr 248 Windturbinen (1.193 MW) ans Netz. Die Repowering-Quote erreichte 33 Prozent – neun Prozentpunkte mehr als 2022.

Die mittlere Realisierungsdauer stieg 2023 nochmals geringfügig an – auf knapp 28 Monate.

Der bundesweite Gesamtbestand umfasste Ende 2023 rund 28.700 Anlagen mit 60,9 Gigawatt Leistung. 17 Prozent der installierten Leistung ist inzwischen „ausgefördert“, besitzt also keinen Vergütungsanspruch nach dem EEG mehr.

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