Gruppenfoto mit 20 Personen beim Vernetzungstreffen des Projektes AzuKlim in Köln.
© Difu

Mit dem Projekt „Kommunale Klimascouts – Azubis für mehr Klimaschutz“ soll das Thema Klimaschutz in die Ausbildung von kommunalen Auszubildenden (Azubis) integriert werden. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens bilden dazu in Kooperation mit dem Magistrat der Stadt Bremerhaven, dem Aus- und Fortbildungszentrum für den bremischen öffentlichen Dienst (AFZ) und der Verwaltungsschule Bremen interessierte Auszubildende weiter. In eigens konzipierten Workshops führen sie in die Themen Klimawandel und (kommunaler) Klimaschutz ein, vermitteln Grundlagen in Projektmanagement sowie Kommunikation und leiten die Teilnehmenden bei der Entwicklung eigener Klimaschutz-Projekte an.

„Klimaschutz muss auf allen Ebenen mitgedacht werden – gerade in unseren Verwaltungen und Behörden“, sagt Martin Grocholl, Geschäftsführer der Bremer Klimaschutzagentur energiekonsens. „Umso mehr freuen wir uns, gemeinsam mit dem Magistrat der Stadt Bremerhaven Azubis zu Klimascouts weiterzubilden und von Beginn der Ausbildung an für Klimaschutzmaßnahmen zu sensibilisieren.“ Ziel ist es, den Klimaschutz-Gedanken in den beiden Kommunen und kommunalen Unternehmen weiter zu verfestigen und über die Azubis in unterschiedliche Bereiche zu tragen. Die Teilnehmenden erhalten dadurch eine kostenfreie Zusatzqualifikation, zudem fördert das selbstständige Initiieren und Umsetzen von Projekten die Eigenständigkeit der Azubis.

Zusatzqualifikation für Auszubildende

Neben handfesten Einsparungen durch Klimaschutz- und Energieeffizienzmaßnahmen hat ihr Engagement auch eine positive Strahlkraft nach außen und unterstreicht die Vorbildfunktion der Kommunen im Klimaschutz. „Vielen jungen Menschen ist Klimaschutz auch im Berufsalltag eine wichtige Angelegenheit“, ergänzt Sylvia Schröder, Leiterin der Ausbildungsabteilung beim Magistrat in Bremerhaven. „Wir freuen uns, unseren Auszubildenden mit dem Projekt die Möglichkeit zu geben, Klimaschutz am Arbeitsplatz aktiv mitzugestalten.“

Projekt geht in zweite Phase: Bremerhaven & Bremen als „First-Follower-Region“

Das Difu hat das Projekt „Kommunale Klimascouts“ entwickelt und führt es – gefördert über die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums – deutschlandweit durch. Mittlerweile wurde die erste Qualifizierungsphase in Kooperation mit sieben Klimaschutz- und Energieagenturen erfolgreich durchgeführt. Im Herbst 2022 beginnt nun ein neuer Qualifizierungszyklus mit den sogenannten „First-Follower-Regionen“. Die Kooperationspartner werden nach dem „Train-the-Trainer-Prinzip“ schrittweise in den Qualifizierungsprozess für die Azubis eingebunden, um künftig eigenständig Klimascouts zu qualifizieren. Er wird in der ersten Projektphase federführend vom Difu durchgeführt. In der zweiten Phase übernimmt energiekonsens – mit Unterstützung des Difu und in Kooperation mit dem Magistrat der Stadt Bremerhaven – die weitere Qualifizierung. Bei der Planung und Umsetzung eigener Klimaschutz-Maßnahmen werden die Azubis vor Ort von Mentoren aus ihren Kommunen unterstützt, z.B. von der Ausbildungsleitung bzw. dem Klimaschutz- oder Energiemanagement. Alle „Scouts-Projekte“ nehmen an einem bundesweiten Wettbewerb teil. Die eingereichten Vorhaben werden von einer Fach-Jury bewertet, und die überzeugendsten Projekte erhalten neben einer öffentlichen Auszeichnung ein Preisgeld von je 3.000 Euro für weitere Klimaschutzaktivitäten.


Hintergrundinfo zum Projekt „Kommunale Klimascouts“

In den Jahren 2018 und 2019 hat das Deutsche Institut für Urbanistik in einem Pilotprojekt mit dem Titel „Kommunale Klima- und Energiescouts“ die Projektidee erfolgreich erprobt und bundesweit rund 120 Auszubildende in über 50 Städten, Gemeinden und Landkreisen zu Initiatoren und Multiplikatoren von kommunalen Klimaschutzaktivitäten qualifiziert. Das 2021 gestartete Projekt „Kommunale Klimascouts – Azubis für mehr Klimaschutz“ baut darauf auf. Ziel ist es, das Modell weiterzuentwickeln und über die Kooperationen mit Klimaschutz- und Energieagenturen zu einem deutschlandweiten „Roll-out-Prozess“ zu bringen. Zur Verstetigung des Modells entwickelt das Difu ein Betreibermodell, mit dessen Hilfe zukünftig auch ein eigenständiger Organisationsaufbau zur kontinuierlichen Qualifizierung von Klimascouts durch Klimaschutz- und Energieagenturen sowie weitere Institutionen etabliert werden kann. Langfristig sollen zahlreiche „Kommunalen Klimascouts“ in ganz Deutschland Klimaaktivitäten initiieren und umsetzen, den Klimaschutzgedanken ganzheitlich in den kommunalen Verwaltungen etablieren und damit auch zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung beitragen. Die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens geht mit Bremen und Bremerhaven als „First-Follower-Region“ an den Start. Darüber hinaus nehmen teil: Energieagentur Nordbayern, Klimaschutzagentur Region Hannover, Klimaschutzagentur Landkreis Reutlingen, Energieagentur Rhein-Sieg und die Klimaschutzagentur Mannheim. Pro Region können zehn bis 15 Kommunen mit jeweils zwei Azubis teilnehmen.

Weitere Informationen finden Sie unter kommunale-klimascouts.de